Zwei große Veranstaltungen im Sommer, wichtige Baumaßnahmen im Klinikbereich und Einblicke in die Jugendarbeit: der Bezirkstag von Oberfranken nutzte seine Sitzung vor allem zur Information über aktuell laufende Projekte.

Zwei große Veranstaltungen organisiert der Bezirk Oberfranken in diesem Jahr federführend: das große Familienfest am 23. Juni 2024 in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Bayreuth und den Tag der Franken am 7. Juli 2024 in Wunsiedel. Im Hintergrund laufen die Vorbereitungen bereits seit vielen Wochen auf Hochtouren. Dem Gremium wurde am Mittwoch der aktuelle Planungsstand vorgestellt.

„Nach dem großen Erfolg des Familienfestes in Bayreuth im vergangenen Jahr möchten wir auch heuer wieder den Familien einen unvergesslichen Tag mit günstigen Preisen ermöglichen“, so Bezirkstagspräsident Henry Schramm. Die Besucher erwarten am 23. Juni in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten wieder viele kostenlose Angebote wie Ponyreiten, Hüpfburgen oder ein Trettraktor-Führerschein, dazu kostenloses Eis und Zuckerwatte.

Nur zwei Wochen später folgt mit dem Tag der Franken am 7. Juli in Wunsiedel das nächste Highlight im oberfränkischen Festkalender. Zur Auftaktveranstaltung des Festtages, der unter dem Motto „Vorhang auf für Franken“ steht, wird auf der Luisenburg auch Ministerpräsident Dr. Markus Söder erwartet. Im Anschluss findet in der Innenstadt ein großes Stadtfest statt.

Bezirksjugendring berichtet über das vergangene Jahr

Neben kulturellen Highlights, stand auch die Jugendarbeit auf der Tagessordnung: Für 2024 hatte der Bezirk Oberfranken das Budget des Bezirksjugendrings Oberfranken um 70.000 Euro auf nun 420.000 Euro erhöht. Auf Wunsch des Gremiums erstattete daher der Bezirksjugendring Bericht über seine Aktivitäten im vergangenen Jahr. Als institutionelles Bindeglied zwischen den Kreisjugendringen und dem Bayerischen Jugendring kümmert sich der Bezirksjugendring nicht um „den 12-jährigen Max, sondern um die Menschen, die sich vor Ort um Max kümmern“, erklärte die Vorsitzende Katharina Stubenrauch. Mit Bildungsangeboten für Haupt- und Ehrenamtliche im Bereich der Jugendarbeit oder konkreten Dienstleistungen wie die Medienfachberatung unterstützt der Bezirksjugendring die Jugendarbeit in Oberfranken. Darüber hinaus könne man Projekte und Maßnahmen der Jugendarbeit finanziell fördern.

Geschäftsführerin Sabine Gerstner untermauerte diese Darstellung mit konkreten Zahlen: Knapp 660.000 Euro stehen dem Bezirksjugendring pro Jahr zur Verfügung, der Großteil davon kommt aus dem Haushalt des Bezirks Oberfranken. Auf der Ausgabenseite stehen dem vor allem Personalkosten gegenüber: So hätten gerade Projekte wie „digital streetwork“ einen großen Bedarf an pädagogischem Personal: Dabei handelt es sich um eine neue Form der Jugend- und Jugendsozialarbeit, die darauf abzielt, junge Menschen in ihrer digitalen Lebenswelt zu erreichen. Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium gefördert.

Baumaßnahmen im Klinikbereich

In weiteren Tagesordnungspunkten gab die Verwaltung einen Überblick über derzeit laufende Baumaßnahmen. „Ich bin froh, dass wir 2019 gemeinsam im Bezirkstag das große Investitionsprogramm für unsere Gesundheitseinrichtungen (GeBO) auf den Weg gebracht haben“, so Bezirkstagspräsident Henry Schramm in der Sitzung. „Nun wird nach langer Planungszeit nach und nach deutlich sichtbar, welche großen Verbesserungen wir mit diesen Baumaßnahmen für die Patientinnen und Patienten erreichen werden.“

Am 11. April wurde im Beisein von Gesundheitsministerin Judith Gerlach und Staatssekretär Martin Schöffel die Grundsteinlegung für das Bezirksklinikum in Kutzenberg im Landkreis Lichtenfels gefeiert und damit der Startschuss für die Rohbauarbeiten gegeben. Das Bauprojekt ist mit 92 Mio. Euro im ersten Bauabschnitt die größte Einzelmaßnahme des Investitionsprogramms des Bezirks Oberfranken in seine Gesundheitseinrichtungen. Die Fertigstellung ist für 2027 geplant.

In Bayreuth wurde in dieser Woche nach dem vollständigen Abriss der alten Gebäude mit den Fundamentarbeiten für den Neubau der H-Station begonnen. Auf dem Gelände am Nordring entsteht eine zweigeschossige Station mit 20 vollstationären und 8 tagesklinischen Plätzen für psychisch kranke Menschen mit geistiger Behinderung. Die Planer rechnen mit Baukosten von etwa 14,8 Mio. Euro, wovon 10,2 Mio. durch den Freistaat Bayern gefördert werden.

Für den Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie, der direkt an der Einfahrt zum Klinikgelände in Bayreuth entstehen wird, wurden bereits erste Baumfällmaßnahmen durchgeführt. Bis 2027 sollen dort 60 akutstationäre Betten und 14 tagesklinische Plätze für Kinder- und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen und eine dazugehörige Klinikschule entstehen. Die Gesamtkosten liegen bei 55 Mio. Euro, wobei auch hier – nach aktuellem Stand – 31 Mio. Euro vom Freistaat Bayern übernommen werden.

Der Bezirkstag stimmte in einem weiteren Tagesordnungspunkt der bereits im Ausschuss vorberatenen Entscheidung zu, der GeBO den verbleibenden Eigenanteil der Dachsanierung der Bezirksklinik in Hochstadt in Höhe von rund 490.000 Euro zu erstatten. Der stark schadhafte und mit Lindan belastete Dachstuhl und die Dacheindeckung des über 400 Jahre alten und denkmalgeschützten Hauses 1 der Bezirksklinik Hochstadt wurden in den letzten Jahren mit einem Aufwand von annähernd 1,5 Mio. € umfassend saniert.